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Creative Commons einfach erklärt – Teil 4 –"Vorteile, Gefahren & weiterführende Links"

Nach dem theoretisch alles geklärt ist und auch die praktische Anwendung erklärt worden ist, geht es nun mit Hinweisen für den täglichen Umgang weiter.

Vorteile von Creative Commons

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Creative Commons - Vorteile

  • Rechtssicherheit – Man muss keine juristisch schwierigen Einzelverhandlungen führen, die viele Fallstricke haben können.
  • Das Urheberrecht bleibt erhalten – es werden nur bestimmte Nutzungen erlaubt. So kann der Urheber u.A. weiterhin rufschädigende Nutzung oder Entstellung seines Werkes verbieten. Z.B. die Nutzung seiner Bilder auf einer Naziseite untersagen.
  • Einzelverhandlungen bleiben möglich – Wenn man z.B. ein Werk wider die CC-Lizenz kommerziell nutzen möchte, kann man sich schriftlich einigen.
  • Große Verbreitung – Der Pool an freien Werken wächst und die standardisierte Lizenz erleichtert die Nutzung

Gefahren bei Creative Commons

Die „Creative Commons“-Lizenz hat zwar überwiegend Vorteile, kann jedoch auch Gefahren enthalten. Diese sind jedoch nicht häufig und übersichtlich.

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Creative Commons - Gefahren

Gefahr für den Lizenzgeber: Unumkehrbarkeit

Wird ein Werk unter der CC-Lizenz in Umlauf gebracht, kann die Lizenz nicht widerrufen werden.

Gefahr für den Nutzer: Rechte Dritter

Der Lizenzgeber kann nur so viele Rechte gewähren wie er hat. Ein Fotograf kann z.B. nur die Rechte an seinem Bild, aber nicht immer am Motiv freigeben (Mehr dazu in den Beiträgen „Freie Bilder sind nicht immer frei“ Teil 1 und Teil 2).

Daher ist folgendes zu beachten:

  • Bilder von Personen – Lizenzgeber (optimal die fotografierte Person) fragen, ob diese mit der Nutzung einverstanden ist.
  • Bilder von modernen Kunstwerken (deren Urheber noch keine 70 Jahre tot sind) nicht verwenden.
  • Bilder von Markenzeichen (z.B. Adidasstreifen) – Auf Unternehmenswebsites und sonst im geschäftlichen Verkehr nicht nutzen.
  • GEMA Musik – Bei der GEMA gilt der Slogan „Alles oder nichts“. D.h. wenn ein Künstler bei der GEMA Mitglied ist, kann er keine Musik oder Texte unter der CC-Lizenz freigeben.

Gefahr für den Nutzer: Keine Haftung des Lizenzgebers

Die Haftung des Lizenzgebers ist grundsätzlich ausgeschlossen. Angenommen dieser gibt z.B. ohne eine Absprache mit dem Modell Fotos frei. Das Modell kann den Nutzer nun auf Schadensersatz verklagen. Der Nutzer kann sich aber nicht an den Lizenzgeber wenden und Erstattung des Schadensersatzes verlangen. Ist eigentlich selbstverständlich, da der Lizenzgeber auch kein Entgelt für die Nutzung bekommt.

Gefahr für den Nutzer: Lizenz endet automatisch bei Lizenzverstoß

Wer z.B. keinen Link auf den Lizenzgeber setzt und gegen die CC-Lizenzbedingungen verstößt, wird so gestellt wie jemand ohne eine Lizenz. Er begeht folglich einen Urheberrechtsverstoß und kann abgemahnt werden. Daher sollte man sich an die Vorgaben des Lizenzgebers halten.

Gefahr für den Nutzer: Nachweis

Es könnte passieren, dass der Lizenzgeber eine CC-Lizenz von der Seite entfernt und behauptet sein Werk sei nie frei gegeben worden. Dann kann der Nachweis eines Gegenteils sehr schwer werden. Zugegeben, das wird nur selten passieren.

Aber wer sicher gehen will, der druckt zumindest die Werke, die er für kommerzielle Zwecke verwendet mit Lizenzhinweis aus. Und lässt sie am besten von einem Zeugen mit Datumsangabe unterschreiben.

Weiterführende Links

Quellen für CC-Lizensierte Werke

Der Nutzer (Consumer, Interessent oder Lizenznehmer) fragt sich vor allem, wo er Werke unter der „Creative Commons“-Lizenz findet. Mittlerweile unterstützen die meisten Suchmaschinen und Galerien (auch) die „Creative Commons“-Lizenzen. Die Einstellungen finden sich in der Regel in den erweiterten Suchoptionen:

Allgemein:

Bilder & Videos:

Musik:

Browserplugin, das bei der Suche nach CC-Inhalten hilft:

CcLookup – Programm zur Prüfung von MP3 auf CC-Informationen:

Alle Beiträge zur Reihe „Creative Commons einfach erklärt“:


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